Mit der klassischen Badeanstalt hat das in 38-wöchiger Bauzeit renovierte, solarerwärmte Freibad nichts mehr zu tun. Neben einem 25-Meter-Schwimmerbecken mit 6 Bahnen und einem Sprungturm schließt sich ein Nichtschwimmerbecken mit Spaßbereich und Breitbahnrutsche und anderen Wasserattraktionen an. Zusätzlich lockt das frisch renovierte Burgbad mit einem großen Kleinkinder-Wasserbereich und mit benachbartem Babywickelraum incl. WC. In die große Liegewiese ist eine Beachvolleyball-Anlage integriert. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Der Kiosk bietet Getränke und Speisen an.
Das am 27.06.1965 eingeweihte Langwedeler Schwimmbad liegt auf historischem Boden und heißt darum „Burgbad Langwedel“. Hier, auf dem „Großen Schlossberg“, befanden sich seit etwa 1222 die Hauptanlagen einer Grenz-Burg und Residenz der Erzbischöfe von Bremen, die der Erzbischof Gerhard II. in Langwedel errichtet hatte.
Im Laufe der Jahrhunderte war diese ursprünglich als „Wasserburg“ errichtete bedeutende Anlage fortlaufend bis zu einem Schloss ausgebaut worden. Nach dem 30-jährigen Krieg fiel sie 1648 an Schweden und wurde zu einem Festungsbau verändert. Im Jahre 1675 sollen münsterische Soldaten die Burg „geschleift“ haben. Das trifft jedoch nach urkundlichen Überlieferungen nicht zu. Um das Jahr 1770 sind die Befestigungsanlagen noch in der kurhannoverschen Landkarte dargestellt. Zerstört wurden die noch sichtbaren Überreste vermutlich ab 1866, als die Anlagen in den Besitz der preussischen Könige gelangten.
Im Zuge der Renovierungsarbeiten am Freibad (2006/2007) wurden bis dahin unter der Oberfläche verborgene Reste der früheren Anlagen gefunden und von der Kreisarchäologie systematisch erfasst. In diesem Zuge wurde vom Flecken Langwedel im Eingangsbereich des Burgbades ein „archäologisches Fenster“ angelegt. Sichtbar ist ein Teil der Backstein-Grundmauern der mächtigen Toranlage, durch die man früher über den breiten Wassergraben in den Innenhof der Hauptfestung gelangte.